Mentalisierungsbasierte Inklusions- und Sonderpädagogik, Ringvorlesung

Kategorie News

Mentale Zustände wahrzunehmen und einordnen zu können, ist im Kontext der Inklusionspädagogik sowohl für Schüler:innen als auch für Lehrpersonen wichtig.

Ein Einblick in das Atelier der Künstlerin «Marion Walther». Copyright: Marion Walther

Kontakt

Pierre-Carl Link Titel Prof.

Funktion

Professor für Erziehung und Bildung im Feld sozio-emotionaler und psychomotorischer Entwicklung

Die von Movetia geförderte Ringvorlesung regt eine Auseinandersetzung zur mentalisierungsbasierten Inklusions- und Sonderpädagogik im Bildungsraum Schule an.

Was bedeutet Mentalisieren? Mentalisieren bezeichnet die sich ab dem frühen Kindesalter entwickelnde menschliche Fähigkeit, mentale Zustände wie Emotionen, Gedanken oder Überzeugungen bei sich selbst und anderen Menschen wahrnehmen, über diese nachzudenken und sie als Ursache für menschliches Verhalten erkennen zu können. Hierbei umfasst das Mentalisieren selbstbezogene Komponenten wie Selbstreflexion und Affektregulation sowie interpersonelle Komponenten wie Empathie und Perspektivenwechsel.

Mentalisieren hat eine grosse Bedeutung für die Inklusions- und Sonderpädagogik. Mentalisierung stellt eine Bildungsstrategie für Schüler:innen in Schwierigkeiten und eine Professionalisierungsstrategie für Lehrpersonen dar. In pädagogischen Zusammenhängen kann mentalisierungsbasierte Pädagogik präventiv und interventiv Beiträge zur Förderung der kindlichen Mentalisierungsfähigkeit und der damit korrespondierenden emotionalen und sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in elementar-, schul-, sozial- und intensivpädagogischen Settings leisten.

Die Vorlesung dauert 60 Minuten. Anschliessend folgt eine Diskussion (30 Minuten), die von den Mitgliedern des Netzwerkes moderiert wird. Die Teilnahme an der Ringvorlesung ist kostenlos und ohne vorherige Anmeldung online möglich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Zur Online-Teilnahme (via Webex)

Programm

  • 17. Mai 2023: Universität Würzburg; Lukas Kleinhenz, M.A. & Prof. Dr. Dino Capovilla – Das Primat des Visuellen im Mentalisierungs-denken – Ableismuskritische Interventionen
  • 24. Mai 2023: Goethe Universität Frankfurt; Sen.-Prof. Dr. Manfred Gerspach – Lernen und geistige Entwicklung
  • 21. Juni 2023: Zürich; Dr. Maria Teresa Diez Grieser – Mentalisierungsorientierte Haltungen und Interaktionsgestaltungen als Basis für gelingende Prozesse
  • 28. Juni 2023: Universität Kaiserslautern-Koblenz; Dipl. Päd. Melanie Henter – Elternberatung und Elternarbeit
  • 5. Juli 2023: EH Darmstadt; Prof. Dr. med. Holger Kirsch – Aus- und Weiterbildung
  • 12. Juli 2023: MentEd -Netzwerk – Abschlussveranstaltung des Netzwerks, Diskussion, weitere Projekte

Die Ringvorlesung findet in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg unter Federführung von Dr. Tillmann Kreuzer statt.

Gefördert von Movetia wird im Rahmen des Projekts «MentEd.ch – Bringing mentalisation-based education to Switzerland» die Ringvorlesung und ein Sammelband zum Thema mentalisierungsbasierte Sonder- und Inklusionspädagogik ermöglicht.